So sehen Sieger aus: Sabine Lisicki und Robert Harting sind Sportler des Jahres
News vom 06. Dezember 2011
„Vor sieben, acht Jahren stand ich bei der Sportlerehrung da ganz hinten in der letzten Reihe und habe bei mir gedacht, da vorne würde ich auch gern mal stehen." Der Wunsch von Tennis-Star Sabine Lisicki ist in Erfüllung gegangen. Die 22-Jährige ist Berlins Sportlerin des Jahres 2011. Als sie die Trophäe auf der Bühne im Estrel Convention Center entgegen nahm, strahlte sie über das ganze Gesicht. Sabine Lisicki: „Diese Auszeichnung bedeutet mir sehr viel. Und sie ist der krönende Abschluss der bisher erfolgreichsten Saison meiner Karriere." Sie bedankte sich vor allem bei Ärzten und Physiotherapeuten, die sie nach Verletzungen und Krankheit wieder fit bekommen haben. Immerhin arbeitete sie sich von Rang 218 der ATP-Weltrangliste wieder auf Platz 15 vor, gewann zwei Turniere und scheiterte als ungesetzte Spielerin in Wimbledon erst im Halbfinale. Für den nächsten Sommer hat sie sich viel vorgenommen: Erneut Wimbledon und die Olympischen Spiele in London sind ihre Ziele. Die Ehrung von Sabine Lisicki, die bei den Sportlerinnen Claudia Pechstein und Lena Schöneborn hinter sich ließ, war nur einer von zahlreichen Höhepunkten der festlichen Gala vor 2000 Zuschauern. Auch Berlins Sportler des Jahres, der zweifache Diskus-Weltmeister Robert Harting, wurde frenetisch bejubelt. Er hatte von allen 40 Nominierten (jeweils zehn pro Kategorie) die meisten Stimmen bekommen: 4961 Berliner Sportfans waren der Ansicht, es könne nur einen geben, und keinen anderen als Harting. Damit dominierte der sympathische Riese bei der Sportlerwahl die Konkurrenz ähnlich souverän wie er seine Rivalen im Leichtathletik-Jahr 2011 auf Distanz hielt. Ungeschlagen beendete er die Saison und verteidigte in Daegu (Südkorea) mit starken Knieschmerzen seinen Titel von 2009. Vorjahressieger Patrick Hausding musste sich in diesem Jahr mit 2367 Stimmen und dem Sprung auf den zweiten Platz begnügen. Box-Weltmeister Marco Huck schaffte es als Dritter ebenfalls aufs Treppchen (2192 Stimmen). Freuen konnte sich auch Hertha-Coach Markus Babbel. Er holte seinen ersten Titel als Trainer des Jahres, konnte sich aber leider nur per Videoeinspieler bedanken: „Ich freue mich riesig über den Titel und danke allen ganz herzlich, die mich gewählt haben. Leider kann ich nicht mitfeiern, aber ich wünsche euch einen schönen Abend und lasst es krachen!" Mit 4384 Stimmen wählten ihn die Berlinerinnen und Berliner auf den ersten Platz, vor Füchse-Trainer Dagur Sigurdsson, der mit 3236 Stimmen wie im Vorjahr den zweiten Platz belegt und Eisbären-Chef Don Jackson auf Rang 3 mit 2335. Frank Henkel (CDU) überreichte die Trophäen an die Trainer und hatte seinen ersten offiziellen Auftritt als Sportsenator bei der Gala. Ihren Titel als „Mannschaft des Jahres" verteidigten die Füchse mit knappem Vorsprung vor Hertha und den Eisbären. Die Füchse konnten 3753 Stimmen sammeln, Hertha 3473 und die Eisbären 3152. Beide Teams auf den vorderen Plätzen hatten am Gala-Wochenende Auswärtsspiele und bedankten sich mit Videoeinspielern. Die Eisbären hingegen machten zwischen den Auswärtsspielen in Ingolstadt und Wolfsburg auf eigene Kosten einen Abstecher nach Berlin, um die Ehrung entgegen zu nehmen. CHAMPIONS-Organisator Martin Seeber: „22.099 Teilnehmer haben ihre Stimmen für die Sportler des Jahres abgegeben. Das ist in der 33. Auflage der CHAMPIONS-Wahl das zweitbeste Ergebnis aller Zeiten. Wir sind sehr zufrieden und freuen uns jetzt auf das Olympische Jahr. Wenn wir in 12 Monaten wieder hier stehen, werden hoffentlich auch ein paar Medaillengewinner von London mit dabei sein." Nach den Ehrungen wurde bis spät in den nächsten Morgen getanzt und gefeiert. Zu einem Tanz der Sieger, den sich viele Gäste gewünscht hatten, kam es nicht. Sabine Lisicki und Robert Harting lehnten charmant ab. Es können aber ja auch nicht alle Wünsche auf einmal in Erfüllung gehen.